Allgemein

Die Gastroskopie (umgangssprachlich Magenspiegelung), ist eine Untersuchung des oberen Teils des Verdauungstrakts mittels eines flexiblen Endoskops. Sie wurde von dem Chirurgen Johann Freiherr von Mikulicz-Radecki Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt. Mithilfe der Gastroskopie ist es möglich, das Innere der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) anzusehen. Gastroskopie haben heutzutage eine Videooptik, die Bilder in HD-Qualität auf den Untersuchungsmonitor überträgt.

Im Rahmen der Spiegelung lassen sich Gewebeproben (Biopsien) für mikroskopische Untersuchungen entnehmen z.B. um zu überprüfen ob eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori vorliegt oder ob eine Zoeliakie (Glutenunverträglichkeit) vorhanden ist.

Es können mit zusätzlichen Instrumenten Fremdkörper oder auch Polypen entfernt werden.

Blutungen aus Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren können mit Medikamenten unterspritzt oder mit Klipps abgeklemmt werden. Mittels Argon-Elektro-Koagulation können blutende Gefäßmißbildungen (Angiodysplasien) verödet werden. Blutende Krampfadern in der Speiseröhre können mit speziellen Gummibändern abgebunden werden.

Die Durchführung einer Gastroskopie empfiehlt sich bei einer Vielzahl von Symptomen: Oberbauchbeschwerden, Sodbrennen, Schluckstörungen, Durchfällen, Blutarmut, Bluterbrechen, analer Blutabgang, Teerstuhl (schwarzer Stuhlgang) und Gewichtsabnahme.

Untersuchungsablauf

Spätestens 24 Stunden vor Untersuchung findet ein Aufklärungsgespräch in unserer Praxis statt. Für die Spiegelung sind aktuelle Blutgerinnungswerte notwendig. Diese nimmt entweder Ihr Hausarzt ab oder die Blutentnahme erfolgt bei uns im Rahmen des Aufklärungsgespräches. Sollten sie Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen müssen Sie rechtzeitig mit uns und oder Ihrem Hausarzt Rücksprache halten, da diese Medikamente in der Regel vorher abgesetzt werden müssen. Je nach Präparat muss dies bis zu 7 Tage vor der Spiegelung erfolgen.

Etwa sechs Stunden vor der Untersuchung dürfen Sie nichts mehr essen und nichts trinken.

In der Regel wird die Untersuchung heute mit einer Kurznarkose mittels Propofol durchgeführt. Damit unter der Sedierung keine Komplikationen auftreten werden sie durchgehend von speziell geschultem Personal überwacht. Nach der Untersuchung die in der Regel um die 15 Minuten dauert schlafen Sie in unserem Aufwachraum unter durchgehender Überwachung aus. Ist die Wirkung der Mittel abgeklungen dürfen Sie wieder nach Hause, sie benötigen allerdings eine Begleitperson. Beachten Sie bitte auch, dass Sie bis zum nächsten Morgen nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.

Alternativ kann die Untersuchung auch mit Rachenanästhesie (Rachenbetäubung) durchgeführt werden. Vorteil ist, dass Sie anschließend auch wieder Arbeiten und am Straßenverkehr teilnehmen können. Nachteil ist, dass sie aufgrund der Betäubung für 2 Stunden nichts essen und trinken dürfen. Es besteht sonst die Gefahr, dass Nahrungsbestandteile in die Bronchien gelangen (Aspiration)

Für die Untersuchung liegen Sie auf der linken Seite. Ein Mundstück schützt Ihre Zähne und verhindert, dass sie auf das Endoskop beißen.

Komplikationen

Komplikationen sind bei der Gastroskopie erfreulicherweise sehr selten. Die Komplikationsrate wird in der Literatur im Bereich von 0,1-0,4% angegeben.

Am häufigsten sind Sedierungszwischenfälle wie z.B. Blutdruckabfall und Atemstillstand nach Gabe des Narkosemittels. Diese Zwischenfälle sind unter entsprechender Überwachung medizinisch gut beherrschbar.

In seltenen Fällen kann die Schleimhaut mit dem Endoskop verletzt werden. Schmerzen, Blutungen und Infektionen können die Folge sein. In sehr seltenen Fällen kann eine Verletzung so schwerwiegend sein, dass ein Loch oder ein Riss auftritt. Dies muss in den meisten Fällen operativ versorgt werden.

Weitere Leistungen zu Gastroskopie (Magenspiegelung):

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Sprechzeiten nach Vereinbarung

Ausserhalb der regulären Sprechzeiten wählen Sie in dringenden Fällen bitte die übliche Praxistelefonnummer. Der Ansage des Anrufbeantworters entnehmen Sie bitte, welcher Arzt für Sie zuständig ist.

In lebensbedrohlichen Notfällen wenden Sie sich jederzeit an die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112.