Allgemein

Unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen versteht man wiederkehrende oder kontinuierliche entzündliche Erkrankungen des Darms. Die beiden häufigsten Vertreter sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn.

Morbus Crohn

Es handelt sich um eine chronisch-granulomatöse Entzündung, die im gesamten Verdauungstrakt von der Mundhöhle bis zum After auftreten kann. Typischerweise ist die gesamte Darmwand von der Entzündung befallen, als Komplikationen können Fisteln und Abszesse auftreten. Bevorzugt befallen sind der untere Dünndarm und der Dickdarm, seltener die Speiseröhre und der Mund. Charakterisierend für Morbus Crohn ist der diskontinuierliche, segmentale Befall (sog. skip lesions) der Darmschleimhaut, es können also gleichzeitig mehrere Darmabschnitte erkrankt sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind.

Colitis ulcerosa

Sie ist durch einen entzündlichen Befall des Dickdarms gekennzeichnet. Anders als beim Morbus Crohn ist von der Entzündung nur der Dickdarm kontinuierlich betroffen und diese ist auf die Darmschleimhaut (Mukosa und Submukosa) beschränkt.

Entstehung

Die Entstehung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung ist noch nicht endgültig geklärt. Gesichert ist eine erbliche Veranlagung für die Erkrankung. Mittlerweile wurden knapp 150 verschiedene Erbfaktoren entdeckt die das Risiko für das Auftreten einer Erkrankung erhöhen. Bei zusätzlichem Auftreten von noch unbekannten Umwelteinflüssen kommt es dann zum Ausbruch der Erkrankung. Bei Morbus Crohn wurde Rauchen als ein wichtiger Risikofaktor gesichert.

Barrierestörung

Vieles deutet darauf hin, dass bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung die Barrierefunktion des Darmes gestört ist. Durch diesen Defekt gelangen – im Gegensatz zur Situation beim Gesunden – Bakterien der normalen Darmflora in großer Zahl direkt auf die Darmschleimhaut und dringen teilweise auch in die Darmwand ein, wo eine überschießende Entzündungsreaktion ausgelöst wird. Hierdurch wird die die Barriere weiter geschädigt, ein Teufelskreislauf beginnt.

Symptome

Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall, Darmblutungen, Fieber, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen.

Bedingt durch einen chronischen Blutverlust tritt häufig ein Eisenmangel mit nachfolgender Blutarmut auf.

In 50% der Fälle können sich auch Entzündungen außerhalb des Darmes manifestieren. Am häufigsten sind Gelenksentzündungen (Arthritis), Hautentzündungen und Entzündungen der Augen.

Komplikationen

Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist das Darmkrebsrisiko deutlich erhöht.

Bei Morbus Crohn können entzündlich bedingte Engstellen im Darm auftreten. In 20-30% tritt dabei ein akuter Darmverschluß auf, ein OP ist meist die Folge.

Therapie

Es existiert derzeit keine Möglichkeit der Heilung. Es gelingt aber heutzutage meist die Krankheit zum Stillstand zu bekommen. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Therapie die akute Schubtherapie und die Therapie zur Erhaltung der Abheilung (Remissionserhaltung). Medikamentöse und operative Therapieansätze ergänzen sich dabei. Die zur Verfügung stehenden Medikamente sind vielfältig und zielen auf eine Hemmung der Entzündungsreaktion im Darm ab. Die Therapie ist komplex und gehört in die Hände von erfahrenen Spezialisten.

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