Medizinischer Hintergrund

In Deutschland leiden nach Schätzungen 15 bis 25 Prozent der Gesamtbevölkerung an einer Laktoseintoleranz. Aufgrund einer mangelhaften Laktaseaktivität gelangt ungespaltener Milchzucker bis in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien aufgenommen und vergoren wird. Als Gärungsprodukte entstehen Lactat (Milchsäure) und die Gase Methan (CH4) und Wasserstoff (H2). Die Gase führen unter anderem zu Blähungen und Schmerzen. Die osmotisch aktive Milchsäure führt zu einem Wassereinstrom in dem Darm und kann zu Durchfällen führen.

Wann macht der Test Sinn?

Eine Testdurchführung ist sinnvoll wenn Sie gehäuft unter Beschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Flatulenz, Stuhlunregelmäßigkeiten oder Durchfall leiden. Auch wenn bei nahen Verwandten eine Lactoseintoleranz diagnostiziert wurde, kann der Test sinnvoll sein, da die Lactoseintoleranz vererbbar ist.

Wie wird der Test durchgeführt? Wie hoch ist die Aussagekraft?

Im Rahmen der Magenspiegelung werden routinemäßig Biopsien aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) entnommen. Für unseren Test benötigen wir lediglich eine zusätzliche Biopsie. Diese wird in einen Probenbehälter gegeben und mit einer bestimmten Testsubstanz inkubiert. Nach 20 Minuten kann das Ergebnis abgelesen werden. Die Aussagekraft des Testes ist hervorragend (Sensitivität 95-100%, Spezifität 100%) und in der medizinischen Fachliteratur gut dokumentiert (Kuokanen M et al. Endoscopy 2006; 38; 708-712)

Welche Alternativen gibt es?

Der Goldstandard zur Diagnose einer Laktoseintoleranz ist in Deutschland der H2-Atemtest. Dieser wird auch von den gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlt. Der Test hat allerdings mehrere Nachteile. Die Untersuchungszeit ist lang (meist 2 Tage mit jeweils 3 Stunden Dauer). Bei zirka 15% der Bevölkerung funktioniert der Test nicht aufgrund des Fehlens von Wasserstoff-produzierende Bakterien. Ob der Test funktioniert hat, ist allerdings erst nach Testende beurteilbar.

Mittlerweile existiert auch ein Gentest mit dem man aus einem Abstrich der Wangenschleimhaut ebenfalls eine Laktoseintoleranz diagnostizieren kann. Dieser Test wird aber ebenfalls nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlt. Der Test ist sehr teuer (zirka 60 Euro), die Aussagekraft des Testes ist aber mit der des Laktase-Biopsie-Schnelltest vergleichbar.

Die Kosten dieses Testes werden von den gesetzlichen Krankenkassen leider nicht übernommen und stellen somit eine Selbstzahlerleistung dar. Die Kosten des Testes betragen 35 Euro. Der Betrag ist am Untersuchungstag zu bezahlen (es ist nur Barzahlung möglich), selbstverständlich erhalten Sie eine Quittung. Das Ergebnis wird Ihnen nach der Untersuchung mitgeteilt, sie erhalten einen schriftlichen Befund, und im Falle eines positiven Testes, auch eine kurze Ernährungsberatung sowie unsere Informationsbroschüre über Laktoseintoleranz.

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